Klage gegen Gesamtschule Halle: Helga Lange findet deutliche Worte Richtung Landrat

Auszug aus der Haushaltsrede von Helga Lange im Kreistag am 24.02.2014

[…] Nicht nur das Projekt „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) bringt eine große Veränderung in unsere Schullandschaft, sondern die Inklusion, die Einführung neuer Schulformen wie die Sekundarschule sowie die Gründung mehrerer Gesamtschulen im Kreisgebiet. Aufgabe des Kreises wäre es, diese Veränderung aktiv zu gestalten und positiv zu begleiten.
Stattdessen wird der Elternwille in Halle eine neue Gesamtschule zu gründen, mit allen Mitteln bekämpft. Selbst vor dem Mittel der Klage schreckt der Landrat – und mit ihm eine Mehrheit des Kreistages – nicht zurück. Spätestens jetzt, nach Abschluss des Anmeldeverfahrens, sollte doch klar sein, dass eine Gefahr für die Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule nicht besteht und die Stadt Halle mit der Gründung nicht das Gebot der Fairness verletzt. Spätestens jetzt sollten alle Beteiligten im Sinne der Kinder und ihrer Eltern handeln.
Es ist Aufgabe des Landrats, die unversorgten Kinder nicht nur aus Borgholzhausen und Werther zu versorgen, sondern er trägt auch Verantwortung für die Kinder in Halle. Durch die eine Mehrklasse ist das Problem nicht gelöst. Wir dürfen die jetzt immer noch nicht versorgten Kinder doch nicht vor der Tür stehen lassen, sie auf eine weiter entfernte Schule schicken und ihren berechtigten Wunsch nach einem Gesamtschulplatz ignorieren. Ich fordere Sie dringend auf, nehmen Sie die Klage vom Tisch! Vor dem Hintergrund der Anmeldezahlen kann sie nicht erfolgreich sein, aber sie verhindert eine zufriedenstellende Lösung für die Kinder. Wenn wir alle Kinder entsprechend ihrer berechtigten Wünsche versorgen wollen, muss eine weitere Mehrklasse eingerichtet werden.
Spätestens jetzt sollten Sie Herr Landrat zur konstruktiven Problemlösung zurückkehren und das Kriegsbeil begraben. Verwehren sie den Kindern nicht durch politisch motivierten Starrsinn den Weg hin zu einer wohnortnahen Beschulung. Die Gerichte dürfen nicht über den Lebensweg unserer Kinder entscheiden.

Nach dem Studium der Presse heute habe ich allerdings die Hoffnung auf jede Einsichtsfähigkeit des Landrates verloren. Herr Landrat, wir sind über ihre militaristische Wortwahl empört. Sie wollen laut Presse bei der Klage gegen die Kinder in Halle – indirekt richtet sich die Klage gegen die Kinder – bis zur letzten Patrone kämpfen. Ihnen ist offensichtlich jedes Fingerspitzengefühl abhandengekommen. Im Zusammenhang mit Kindern mit Patronen kämpfen zu wollen ist schäbig. Herr Landrat, Ihre verbalen Entgleisungen nehmen in letzter Zeit ein unerträgliches Ausmaß ein. […]

Hier können Sie die gesamte Rede lesen.

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