Interview mit Kirsten Witte – unsere Kandidatin für das Haller Rathaus

 

DIE GRÜNEN haben am Montagabend Dr. Kirsten Witte als Bürgermeisterkandidatin für die Kommunalwahlen am 13. September nominiert.

 

Einen gemeinsamen Blick in die Glaskugel warf unser Online Redakteur Michale Kolbe…


Liebe Kirsten, zunächst einmal gratuliere ich Dir ganz herzlich zu deiner Wahl und wünsche Dir viel Erfolg für die kommenden acht Monate und natürlich hoffentlich auch darüber hinaus.
Was motiviert dich, als Bürgermeisterin für Halle zu kandidieren?

Ich liebe meine Heimat und würde mich gerne mehr als bisher für Halle engagieren. Halle steht vor spannenden Entwicklungen nicht nur in der Innenstadt. Da macht es Spaß, mitzugestalten.


Welche Schwerpunkte hast Du Dir für den Wahlkampf und für eine mögliche Amtszeit gesetzt?


Wichtig ist mir, die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen und zwar die lauten, die sich selbst zu Wort melden, wie auch die leisen, die sich von sich aus eher nicht zu Wort melden.
Ich habe als Ratsmitglied in den letzten 5 Jahren eine schleichende Verschlechterung des politischen Klimas wahrgenommen. Bürger, Rat und Verwaltung finden keine entspannte Gesprächsbasis, weil uns professionelle und repräsentative Beteiligungsformate fehlen. Das muss sich ändern. Parteiübergreifende Bürgerbeteiligung kann aber nur durch die Bürgermeisterin organisiert werden. Diese Aufgabe können weder die Parteien im Rat noch die Fachverwaltung ihr abnehmen.


Du sprichst von spannenden Entwicklungen, vor denen Halle steht. Was konkret meinst Du damit?


Da ist zunächst einmal die Innenstadtentwicklung zu nennen. Insbesondere der Rückbau der B 68 birgt enorme Chancen, aus Halle etwas ganz Besonderes zu machen. Hier brauchen wir gestalterische Visionen und Konzepte aber auch Investoren, die mit ins Rad packen. Das zu organisieren ist eine tolle Aufgabe. Gleiches gilt für die Entwicklung der rechten Haller Herzhälfte, die Sportstätten- und Wohnbauentwicklung an der Alleestraße sowie das dafür erforderliche Nahmobilitätskonzept.
Als Grüne liegt mir darüber hinaus natürlich das Thema Nachhaltigkeit und hier insbesondere die Klimaneutralität am Herzen. Der Rat hat dieses Thema auf Antrag der Grünen einstimmig zu einem strategischen Ziel der Stadt erklärt. Nun müssen den Worten Taten folgen. Hier können wir viel von Städten lernen, die bereits weiter sind als wir.
Darüber hinaus gibt es natürlich viele weitere Themen, um die ich mich gemeinsam mit Rat und Verwaltung gerne kümmern möchte, die ich aber hier nicht alle in der gebotenen Ausführlichkeit darstellen kann: Die Entwicklung der Ortsteile, Wohnbauentwicklung, Kita- und Schulversorgung, Demografischer Wandel, Gesundheit- und Pflege, Fachkräftemangel, Digitalisierung und vieles mehr.


Das hört sich nach großen Herausforderungen an. Glaubst Du, dass Du die notwendigen Vorkenntnisse mitbringst?


Ich verfüge über langjährige Verwaltungserfahrung in der Stadt Münster. Dort war ich Referentin des Stadtdirektors – übrigens ein SPD-Mann, mit dem ich sehr gut zusammengearbeitet habe – und anschließend Leiterin der Wirtschaftsförderung.
Seit 2007 leite ich bei der Bertelsmann Stiftung das Programm Lebenswerte Kommune. Dort habe ich Fachwissen und gute Netzwerke zu diversen kommunalen Themen von Nachhaltigkeit über Familiengerechtigkeit bis hin zu generationengerechtem Wohnen aufgebaut.
Ich verfüge über eine wissenschaftliche Ausbildung, so dass ich mich schnell und selbständig in neue Themen einarbeiten kann.
Aber natürlich weiß auch ich nicht alles. – Das gilt übrigens nicht nur für mich, wichtig ist, dass man das für sich selbst auch erkennt! – Ich möchte daher gerne eine Gruppe von Fachleuten aus Halle zur Mitarbeit gewinnen. Diese Menschen müssen nicht Mitglied der Grünen sein. Jeder, der Ahnung von wichtigen Themen hat, ist eingeladen mitzutun.

Welche Rolle spielt denn Dein grünes Parteibuch für Dich?


Ich bin stolz, Mitglied und Kandidatin der Grünen zu sein. Insbesondere in Bezug auf den Erhalt unserer Lebensgrundlagen gibt es kein links oder rechts, sondern nur ein vorne oder hinten. Die Grünen sind vorne, sie setzten sich seit 40 Jahren für Umwelt- und Naturschutz ein.
Das Bürgermeisteramt ist allerdings nicht der verlängerte Arm irgendeiner Partei ins Rathaus. Die Bürgermeisterin muss unabhängig, zum Wohle der Bürger handeln, Ratsmehrheiten suchen und akzeptieren.


Vielen Dank liebe Kirsten für das Gespräch und nochmals viel Erfolg!

 

Nach der überwältigenden Zustimmung überreicht Sprecher Frank Winter Blumen…

In diesem Jahr einen spannenden Wahlkampf für Halle zu eröffnen – Das ließen sich die GRÜNEN Mitglieder nicht nehmen und vereinen sich geschlossen und stark hinter Kirsten Witte…


Dr. Kirsten Witte – Profil und Vita

Bürgermeisterkandidatinvon BÜNDNIS 90 | DIE GRÜNEN in Halle (Westf.)

Geboren 1966 inSoest / Westfalen

Verheiratet mitJochen Stoppenbrink, zwei Kinder: Anna (*1999) und Erik (*2001)

Ausbildung und Beruf:

1987 – 1991    Studium der BWL / VWL in Saarbrücken undMünster

1991 – 1994    wissenschaftliche Mitarbeiterin Uni Münster;1994 Promotion

1994 – 2001    Mitarbeiterin der Stadt Münster inverschiedenen Funktionen:

  • Referentindes Stadtdirektors
  • Leiterinder Wirtschaftsförderung
  • GeschäftsführerinTechnologiepark Münster GmbH

seit 2001          Mitarbeiterin der Bertelsmann Stiftungin verschiedenen Funktionen:

  • ProjektleiterinSoziale Sicherung
  • Strategiereferentindes Vorstandes
  • seit2007 Leiterin des Programms Lebenswerte Kommune

Ehrenamtliches Engagement

1982 – 1986    zweite / erste Vorsitzende der LandjugendLohne (Westf.)

1987 – 1989    Öffentlichkeitsreferentin derwestfälisch-lippischen Landjugend (WLL)

1989 – 1991    zweite / erste Vorsitzende der WLL

seit 2014          Mitglied im Rat der Stadt Halle(Westf.)

Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzendeder TWO

Fachliche Schwerpunkte StadtMünster:

  • Querschnittsmanagementinnerhalb der Verwaltung
    (insbes. als Referentin des Stadtdirektors)
  • Unternehmenskontakte,strategische Wirtschaftsförderung und Infrastrukturentwicklung, Gewerbeflächenmanagement
  • Gründerförderung,aktive Arbeitsmarktpolitik,
  • RegionaleKooperation: Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaftsförderer desMünsterlandes

Fachliche SchwerpunkteBertelsmann Stiftung | Programm Lebenswerte Kommune:

  • NachhaltigeKommunen | Agenda 2030
  • DemografischerWandel | Migration und Integration
  • familiengerechteKommune | lokale Bildungslandschaften |
    Soziale Inklusion von Kindern und Jugendlichen („Kein Kind zurücklassen“) |
  • Digitalisierung(„Smart Country“) | Kommunalfinanzen

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/kommunen-der-zukunft/

Ich möchte gerne Bürgermeisterinwerden.

  • Ichliebe meine Wahlheimat Halle und würde mich gerne mehr als bisher für die Stadtengagieren.
  • Ichmöchte Halle gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern gestalten. Ich gehe gerneauf Menschen zu und suche gemeinsame Lösungen.
  • Ichsetze gerne ehrgeizige Projekte um und habe einen langen Atem.

Ich bin für das Amt derBürgermeisterin gut qualifiziert.

  • Ichhabe eine wissenschaftliche Ausbildung, wodurch ich mich schnell undselbständig in neue Themen einarbeiten kann.
  • Ichverfüge über langjährige Verwaltungserfahrung in der Stadt Münster.
  • Ichhabe durch meine Tätigkeit bei der Bertelsmann Stiftung Fachwissen undpersönliche Netzwerke zu vielen kommunalen Themenfeldern aufgebaut.

Grün sein heißt vorne sein |Bürgermeisterin sein heißt unabhängig sein

  • Ich binstolz, Mitglied und Kandidatin der Grünen zu sein. In Bezug auf den Erhaltunserer Lebensgrundlagen gibt es kein links oder rechts, sondern nur vorne oderhinten. Die Grünen sind vorne, sie setzten sich seit 40 Jahren für Umwelt- undNaturschutz ein.
  • DasBürgermeisteramt ist nicht der verlängerte Arm irgendeiner Partei ins Rathaus.Die Bürgermeisterin muss unabhängig, zum Wohle der Bürger handeln, Ratsmehrheitensuchen und akzeptieren.

Bürger einbeziehen | langfristigdenken | kooperativ handeln

  • OriginäreAufgabe einer Bürgermeisterin ist es,das Wissen der Bürger nutzbar zu machen und die Bürger in Entscheidungeneinzubeziehen. Ich möchte repräsentative Beteiligungsformate etablieren, damitalle Bürger zu Wort kommen, die lauten aber auch die leisen, die sich nicht vonsich aus melden.
  • Ichweiß (wie auch andere ;-)) nicht alles. Daher möchte ich den Ratparteiunabhängiger Fachleute (insbes. auch aus Halle) einholen, damit wirgemeinsam die für Halle bestmöglichen Lösungen finden.

Es gibt viele spannende und langfristig angelegte Projekte[1], diewir gemeinsam angehen müssen: Ich möchte dabei gut mit Bürgern, Rat undVerwaltung zusammenarbeiten und langfristig denken und handeln.


[1] Klimaschutz | Innenstadtentwicklung (Lange Straße, Alleestraße, HallerHerz, Brune…) | Entwicklung der Ortsteile | Soziale Infrastruktur (Kita,Schule, Gesundheit, Pflege…) | Wohnbauentwicklung | Demografischer Wandel |Fachkräftemangel | Digitalisierung u.v.m.

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