Die Dächer der Stadt bieten noch viel Potenzial

Quelle: HALLER KREISBLATT vom 30. Juli 2020

Laut der Technischen Werke Osning gibt es in Haller Privathaushalten und auf Gewerbeimmobilien bereits mehr als 700 Photovoltaikanlagen. „Die Tendenz ist sogar stark steigend“, sagt Dieter Jung (Grüne). Potenzial sieht seine Fraktion jedoch auch bei den 50 städtischen Immobilien. „Die Stromverbräuche sind hier seit 2013 mit 1,2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr nahezu gleichbleibend“, sagt Jung. Darin enthalten sind jedoch noch nicht die Energiekosten für die beiden Kläranlagen (830.000 Euro) sowie für die Straßenbeleuchtung (400.000 Euro).

„Es sind erheblich größere Anstrengungen bei der regenerativen Stromerzeugung zu unternehmen. Hier muss auch die Stadt Halle selbst mit gutem Beispiel vorangehen“, fordert daher auch Bürgermeisterkandidatin Kirsten Witte. Folglich haben die Grünen nun zwei Anträge gestellt, die vermutlich in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses am 12. August auf der Tagesordnung stehen werden. Darin schlagen sie vor, auf den Dächern der Gesamtschule sowie am Bauhof Photovoltaikanlagen zu errichten.

Als positives Beispiel bezeichnen die Grünen die Anlage auf dem neuen Erweiterungsbau der Kita Beckmanns Hof. „Diese Anlage liefert etwa 9.300 Kilowattstunden Strom, was für bis zu drei Haushalte ausreichend wäre“, erklärt Jung. Es gebe aber sicherlich noch mehr Dächer, auf denen sich solche Projekte realisieren ließen. „Wenn ich mir nur mal den Ravenna-Park anschaue, fällt mir einiges ein“, sagt Jung. Zwar habe man den CO2-Ausstoß in den vergangenen zehn Jahren um 700 Tonnen auf 1.300 Tonnen reduzieren können, jedoch könne dies nur ein Teilerfolg sein.

Witte setzt vor allem darauf, stärker mit den Bürgern und der Wirtschaft zu kooperieren. Dort gebe es noch viel Platz auf den Dächern und die Hebelwirkung sei viel höher, als wenn die Stadt etwas mache. Kreisweit liegt die Quote der erneuerbaren Energien, Stand 2018, erst bei 26 Prozent. Durchschnittlich liegt sie bundesweit jedoch bereits bei 42,1 Prozent. „Ich bezweifel, dass der Kreis Gütersloh sein selbstgestecktes Ziel der Senkung der Treibhausgase um 30 Prozent bis 2030 erreichen wird“, sagt Jung.

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