Kirsten Witte, grüne Bürgermeisterkandidatin Halle, Grünen Mitglied und Ratsfrau:
Warum wurde nicht viel früher umfangreich getestet – jeder weiß und wusste doch, wie dort gearbeitet wird. Und jetzt: Lockdown Dank Tönnies! Menschen in Lebensgefahr, Schulen und Kitas dicht, Urlaub gestrichen. Wir fordern Transparenz und Konsequenzen.
Ich habe Strafanzeige gegen Tönnies gestellt.
Der soziale und wirtschaftliche Schaden des Lockdown für die Region wird riesig sein. Die Nerven der Bürger liegen blank, viele Unternehmen stehen schon jetzt kurz vor der Insolvenz. Deutschland und die Welt schauen mit Angst und Wut auf den Kreis Gütersloh.
Der Corona-Ausbruch ist eine Folge menschenverachtender Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie. Schon lange versuchen die Grünen, diese zu thematisieren. Die Gesellschaft hat viel zu lange weggeschaut. Durch die Strafanzeige möchte ich meinen Beitrag dazu leisten, dass die Schuldigen konsequent zur Verantwortung gezogen werden.
Helga Lange, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag und Gründungsmitglied der Grünen in Halle:
Es muss sich etwas ändern – jetzt muss endlich konsequent durchgegriffen werden. Wir Kreisgrünen sorgten für eine Sondersitzung des Kreistages, wo die Verantwortlichen Rede und Antwort stehen mussten und haben den Arbeitsschutz bei Tönnies konsequent und fundiert hinterfragt.
Schon lange gehen wir gegen Tönnies auf vielerlei Weise vor, haben das Thema immer wieder auf die Agenda gebracht und auf die miserable Unterbringung und Bezahlung der Mitarbeiter und die schlechten Arbeitsbedingungen hingewiesen, haben vor den Toren protestiert und auf den Strassen demonstriert, so auch heute wieder!
Es kann nicht sein, dass Mitarbeiter und die Menschen des Kreises in Generalhaftung für einen Großbetrieb genommen werden!
Auch ich habe Strafanzeige gestellt!
