Wahl zum stellvertretenden Bürgermeister: Grüne setzen ein Zeichen für Vielfalt und Miteinander

 

Mit Hasan Akpinar bewirbt sich erstmals ein Ratsmitglied mit Migrationshintergrund für das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters. Nominiert wurde er von den Grünen.

„Ich möchte Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln zusammenbringen und gegenseitige Vorurteile abbauen“. Hasan Akpinars Wunsch kommt von Herzen, denn er hat selbst erlebt, was es bedeutet, als Migrant in Halle heimisch zu werden.

Seit 35 Jahren lebt Hasan Akpinar mit seiner Familie in Halle. Als Schulhausmeister in Künsebeck, als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, als Ratsherr der Stadt Halle und als Jugendfußballtrainer ist Hasan Akpinar längst ein `ganz normaler Haller Bürger´. Dennoch: „Den Migrationshintergrund kann man nie ganz abschütteln. Er ist eine wichtige Erfahrung, die das Leben bereichert und für mich auch ein Ansporn, die das Miteinander der Menschen in Halle nach Kräften zu fördern. Ich wünsche mir, dass die Mitglieder des Rates der Stadt Halle mir die Chance geben, mich überparteilich für den Zusammenhalt der Menschen in Halle zu engagieren.“

Fast jeder vierte Einwohner von Halle hat einen Migrationshintergrund. „Ich möchte Brücken bauen zwischen den Menschen in Halle, zur Politik und zur Verwaltung.“ meint Akpinar. Wichtig sei es, gemeinsam ins Gespräch zu kommen. „Es ist erstaunlich, welche vollkommen unbegründeten Unsicherheiten und Vorurteile auf beiden Seiten existieren. Hier möchte ich vermitteln, denn es sollte und darf keine Kontaktängste und Parallelgesellschaften geben.“

Trotz der eindeutigen Positionierung der Grünen für kulturelle Vielfalt und für Hasan Akpinar bleibt die Wahl spannend. Zwar stellen traditionell die beiden stärksten Fraktionen im Rat die beiden stellevertretenden Bürgermeister. Damit wäre die Wahl von Hasan Akpinar gesichert. Doch mit Traditionen kann man brechen. So wird die SPD als erstmals nur noch drittstärkste Kraft im Rat mit einer eigenen Kandidatin antreten. Und am Ende entscheidet der Rat.

Zur Person:

1979, im Alter von 16 Jahren kam Hasan Akpinar aus der Türkei nach Deutschland. Von Anfang an war ihm klar, dass Deutschland seine Heimat werden würde. So lernte er innerhalb eines Jahres Deutsch, machte eine Ausbildung bei den Stadtwerken Bielefeld und zog vor 35 Jahren nach Künsebeck, wo er bei FAG Kugelfischer arbeitete.  1994 machte er als Schichtarbeiter und Vater zweier kleiner Söhne, berufsbegleitend seine Meisterprüfung.

Die beiden Söhne sind nach dem Abitur längst aus dem Haus, aber als Opa und Schulhausmeister (seit 1998) ist er weiterhin auch für die Kleinen da. An seinem Beruf liebt er nicht nur die handwerklichen Arbeiten, sondern auch den Kontakt zu den Kindern. Er ist ihnen Ratgeber und zumindest aus Sicher der Kinder auch ihr „Zauberer“, weil er kaputte Dinge reparieren kann.

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Ein Kommentar

  1. Sevgili Hasan,ben kardesin Mustafanin arkadasiyim.
    Bizler buralarda sadece calismalar olarak gelmedi. Ayni zaman da senin basardigin bu mevkiler je daha da yukarisi icin de variz.
    Seni yürekten kutlar, basarinin devamini diliyorum.
    Selam ve saglik dileklerimle.