Schulwegtickets für Halle

Hatten wir in der letzten Schulausschusssitzung noch einstimmig mit allen Fraktionen beschlossen, dass die Schülerinnen und Schüler an unserer Gesamtschule im nächsten Schuljahr das Deutschlandticket, auch genannt 49-Euro-Ticket, erhalten sollen und damit freie Fahrt im Nahverkehr deutschlandweit, so musste jetzt wegen des Themas und seiner Dringlichkeit eine Sondersitzung des Rates einberufen werden.

Einziger Tagesordnungspunkt: Schulwegtickets für das nächste Schuljahr. Denn leider würde das Deutschlandticket wegen der Streichung einer Landesförderung sehr viel teurer werden als wir bislang annehmen durften. Statt jährlich 18.000,- Euro Mehrkosten gegenüber dem bisherigen Ticket, womit wir bislang gerechnet hatten, liegen die Kosten tatsächlich um mehr als 90.000,- Euro jährlich höher.

Außer den Mehrkosten für die Anschaffung des Tickets wäre bei der Verwaltung auch eine Personalaufstockung erforderlich gewesen. Die etwa 420 nicht anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler, die wir weiterhin mit Tickets ausstatten wollen, müssten monatlich bei der Verwaltung eine Abrechnung einreichen. Damit wird es dann endgültig zu teuer und aufwändig.

Auch das bisherige Ticket ist eine gute Lösung

Schweren Herzens haben wir daher für die Beibehaltung des bisherigen Ticketmodells gestimmt. Es bleibt beim WestfalenTicket, das allerdings auch ein sehr gutes Schulwegticket ist und das weiterhin alle Kinder bekommen, auch die ohne Anspruch auf ein Schulwegticket. Auch mit diesem Ticket kann man in ganz OWL, im Münsterland wie auch nach Dortmund oder Osnabrück fahren. Alles andere als eine schlechte Lösung und ein Mehrgewinn für die Kinder an der Gesamtschule. Die Stadt engagiert sich damit in erheblichem Umfang für die Mobilität der Jugendlichen weit über ihre Verpflichtung im SchülerInnenverkehr hinaus.

Lösungen für Klassenfahrten und Exkursionen finden

Theoretisch hätte das Deutschlandticket die Schülerinnen und Schüler bei Klassenfahrten und Exkursionen in ganz Deutschland ans Ziel gebracht. Wir glauben allerdings nicht, dass man mit Kindern und Jugendlichen in großen Gruppen nach Berlin oder München im Nahverkehr reist, ohne Sitzplatzreservierung, mit vielen Umstiegen sowie den eingeschränkten Fahrgastrechten, die mit dem Deutschlandticket einhergehen.

Damit ist ein drängendes Problem noch ungelöst: Aufgrund von Preissteigerungen bei Busfahrten und in den Unterkünften laufen uns die Kosten bei Klassenfahrten davon, so dass gezwungenermaßen Fahrten gestrichen werden könnten. Zumal die theoretische (Teil)Lösung Deutschlandticket für die Senkung der Reisekosten nun vom Tisch ist. Wir wollen uns daher im nächsten Schulausschuss informieren lassen, wie groß das Problem tatsächlich ist, welche Mehrkosten aktuell bei Klassenfahrten anfallen und wie diese Mehrkosten aufgefangen werden können. Für uns ist klar: Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Schülerinnen und Schüler auch weiterhin ihre Klassenfahrten genießen können!

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