AUK: Unsere Forderung zum Thema Wasser



Das Thema Wasser in Anbetracht der Klimaerwärmung, zunehmender Dürren, nicht mehr sicherer Grundwasserstände und Verschiebung der niederschlagsreichen Monate besorgt nicht zuletzt die Stadtgesellschaft.
Auch wir Haller Grüne betrachten den Umgang mit unserem Trinkwasser kritisch und finden die Entwicklung in unserer Region bedenklich.

Die GRÜNE-Fraktion beantragt daher im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz den vorgelegten Beschlussvorschlag der Verwaltung in folgenden Wortlaut abzuändern:

„Die Stadt Halle hat  erhebliche Bedenken gegen das Vorhaben.“



Folgende Aspekte sollen zur Begründung angeführt werden: 

„Tiefe Grundwasserstände und defizitäre Entwicklung der Niederschläge “ (Gutachten Seite 58-60, Kap.5.1.2 Hydrologie, Klima und Tab. 5-1, Anhang 4)

Die vorgesehenen  Messmarken zur Drosselung bzw. zur Abschaltung der Pumpen in den fünf Altbrunnen und dem Krötenbrunnen wären bereits bei den  bisherigen Grundwasserfördermengen in den Jahren 2018, 2019und 2020erreicht worden. (Fachlicher Anhang 3.1 (S.167-172) Das zeigt die Erschöpfung der Grundwasservorräte schon bei den jetzt erlaubten Fördermengen.

In der warmen Jahreszeit steigt der Wasserverbrauch der Haller Bevölkerung stark an. Gerade dann, wenn Storck seine Bedarfe über die eigenen Brunnen nicht mehr decken kann.  Es ist daher mittel- bis langfristig eine Beeinträchtigung der Haller Trinkwasserförderung zu befürchten, wenn zusätzliche Lieferungen an die Fa. Storck zum Ausgleich des Defizites geleistet werden sollen.

Der Gutachter begründet eine nicht zu erwartende Absenkung des oberen Grundwasserstandes und damit einhergehende Vegetationsschäden mit einer wirksamen  Trennschicht zwischen dem oberen und dem unteren Grundwasserkörper (Seite 64). Im Nachhinein führt er aber „Fenster“ und Diffusion an, um die ausreichende Grundwasserneubildung im 2. Grundwasserstock zu erklären (Seite 14, 63, 65,96, Abb. 6.1, 80 und Plan 17.1) 


Die versiegelte Fläche der Autobahn  findet im Gutachten fälschlicherweise als land- bzw. forstwirtschaftliche  Fläche Berücksichtigung. Das führt u.E. zur fehlerhaften Berechnung der Grundwasserneubildung.


Die im Antrag auf Seite 44ff. zugrunde gelegten, in der Senne gemessenen Niederschlagsmengen  entsprechen nicht den Gegebenheiten in Halle. Wurden in der Senne in den Jahren 2009bis 2019durchschnittlich 852mm/a Niederschlag gemessen, waren es bei der Station der Meteogroup in Halle-Künsebeck durchschnittlich 760mm/a.  Das sind mehr als 12% weniger Niederschlag.


„Die Stadt Halle fordert, dass keine Vegetations-schädigenden Grundwasserabsenkungen und keine Schädigung von Hausbrunnen (insbesondere  die der landwirtschaftlichen Betriebe) erfolgen dürfen.“
Dieser am 01. 09. 2020einstimmig beschlossene Punkt 4   wird  beibehalten.

„Insbesondere die an den Neubrunnen angrenzenden FFH- Bereiche Tatenhausener Wald (DE 3915-303) sind durch ein Vegetationsmonitoring zu schützen.“


Die Fa. Storck zum Wassersparen aufzufordern, halten wir für überflüssig. Angesichts der zurückliegenden Dürrejahre ist das  im ureigenen Interesse  des Unternehmens.

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