Die Zeit der Atomenergie läuft ab – Die Zukunft gehört den Erneuerbaren!

 

Am 31.12.2021 stellt das Atomkraftwerk Grohnde bei Hameln nach 37 Jahren den Betrieb ein. Es handelt sich um den dienstältesten Meiler der Bundesrepublik, der es seit der Inbetriebnahme auf 279 Störfälle gebracht hat. Er liegt nur 71 Kilometer von Halle entfernt. 

Dieter Jung: „Die  GRÜNEN haben ihren Ursprung u.a. in der Anti-Atom-Bewegung. In Halle und ganz Ostwestfalen haben sie sich für die Abschaltung aller AKW engagiert. Mit der Teilnahme an Demonstrationen, Durchführung von Gedenkveranstaltungen, Lesungen  und Aktionen wie „Atomausstieg selber machen“ wurde für eine sichere, saubere und verantwortungsvolle Energieerzeugung protestiert.“

„Atomenergie ist gefährlich!“ war immer die Botschaft. Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben das eindrücklich aufgezeigt. Neben den Todes- und Krankheitsfällen wurden mit der Evakuierung von Zonen bis zu einem 30-KM Radius enorme materielle Schäden verursacht. 

Helga Lange: „Wir erinnern uns an das Frühjahr  1986, als unsere Kinder nicht nach draußen durften, Sandkästen abgedeckt waren und vom Verzehr von Lebensmitteln aus dem Freiland abgeraten wurde. Noch heute lässt sich Radioaktivität in Pilzen nachweisen. Im ersten Bioladen in Halle an der Langen Straße waren alle Lebensmittel aus der Zeit vor dem Super-Gau in kürzester Zeit ausverkauft.“

Atomenergie ist zudem teuer und keine Lösung für den Klimaschutz! Die Bauzeit neuer Anlagen wird auf ca. 20 Jahre angesetzt.  Wir brauchen vielmehr Investitionen in die Erneuerbaren Energien, die klimaschonender, günstiger und schneller ausgebaut werden können. 

Mit der Stilllegung von Grohnde endet auch die Erzeugung von jahrtausendelang strahlendem Abfall, für den noch kein sicheres Endlager gefunden ist. Der Rückbau der AKW, die Zwischenlagerung und schließlich eine sichere Endlagerung sind immense Kosten und Lasten, die wir unverantwortlich nachfolgenden Generationen für Jahrtausende aufbürden. 

Weitere Aspekte/Infos: 

Am 19.03.1977 zogen 15.000 Demonstranten nach Grohnde. Auseinandersetzungen mit 4000 eingesetzten Polizeibeamten gingen als  die „Schlacht um Grohnde“ in die Protestgeschichte der Anti-Atomkraft-Bewegung ein.

Ein Beispiel für teure Atomenergieanlagen ist das AKW Hinkley Point C, das in England von französischen und chinesischen Firmen errichtet wird. Ständig steigende Kosten (z.Zt. ca. 30 Milliarden Euro) und garantierte Einspeisevergütungen erheblich über denen von Erneuerbaren Anlagen- auf Kosten der Gesellschaft.

Mindestens 34 Castor-Behälter mit hochradioaktivem Abfall lagern in einem „Zwischenlager“ am AKW Grohnde.

In Fukushima wurde eine Todeszone mit einem Radius von 20 KM geräumt. Jährliche Strahlenbelastung von 20 mSv -Mikrosievert- sollte hier als Maßstab angelegt worden sein. Nach Messungen des US Energieministeriums hätte unter dieser Vorgabe aber dort bis zu 80 KM evakuiert werden müssen. Übertragen auf einen ähnlichen Unfall in Grohnde hätte das  für Halle  den Wegzug Aller bedeutet. 

Aus Sorge um die 40-Jahre-alten Schrottmeiler in Belgien werden im 70 KM entfernten Bezirk rund um Aachen Jodtabletten für den Fall eines radioaktiven Fallouts bereit gehalten. 

Im Sommer 2019 stand das AK‘W Grohnde kurz vor der Abschaltung, weil sich die Weser bereits auf 25 Grad aufgewärmt hatte. Die festgelegte Grenze von 26 Grad  (karibische Strand-Wassertemperaturen!) wurde aber nicht erreicht. 

Nach der Novellierung des Atomgesetzes nach Fukushima (11.03.11) erlischt die Betriebsgenehmigung für Grohnde, Brokdorf und Grundremmingen Ende 2021 und für Lingen, Neckarwestheim 2 und Isar 2 Ende 2022. Das ist dann das Ende eines teuren, gefährlichen Irrweges. 

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW: „Die Abschaltung der letzten AKW hat keine nennenswerten Auswirkungen auf die Stromkapazitäten insgesamt, die Lichter in Deutschland werden nicht ausgehen.“ Claudia Kempfert: „Im Gegenteil: Die Abschaltung ebnet den Übergang zum überfälligen Ausbau der erneuerbaren Energien. Kernenergie war von Anfang an unwirtschaftlich und geprägt von nicht kalkulierbaren Risiken“

Die Bezeichnung „Kernenergie“ ist ein Euphemismus der Atomlobby, die den durch die Bomben belasteten Begriff „Atomkraft oder -energie“ zu vermeiden suchte. 

 

  

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